Kommunale Kläranlage Neustrelitz

Die Stadtwerke Neustrelitz sind der Betriebsführer für die kommunale Kläranlage der Stadt Neustrelitz in Rudow. Im Klärwerk durchläuft das Abwasser unterschiedliche Klärstufen:

 

Rechenhaus mit Siebrechen

Die Abscheidung der Grobstoffe erfolgt durch zwei Trommelsiebe mit einer Maschenweite von sechs mm. Über Abstreifer und Schneckenförderer wird das Siebgut entwässert und zum Abtransport in Container abgeworfen. Zur Vermeidung von Geruchsemissionen ist dieses Anlagenteil in einem Gebäude aufgestellt. Die Abluft wird über einen Biofilter abgesaugt. Da ein Großteil des Umlandes von Neustrelitz noch mit Fäkalienwagen entsorgt werden muss, befindet sich an der Vorderseite des Rechenhauses eine Fäkalienannahmestelle.

 

Sandfang

Über eine Dükerleitung gelangt das Abwasser vom Siebrechen in den belüfteten Sandfang. In diesem werden Sand und Fett aus dem Abwasser entfernt. Der Sandfang ist als belüftete Doppelkammer mit einem Volumen von je 200 m³ bei einer Länge von 25 mm ausgelegt.

 

Anaerobbecken

Nach dem Sandfang fließt das Abwasser in ein Anaerobbecken. In diesem Bio-P-Becken wird das Abwasser mit dem Belebtschlamm aus der Belebungsanlage unter anoxischen bzw. anaeroben Bedingungen (d. h. ohne Belüftung) gemischt.

 

Kombibecken (Belebungsbecken/Nachklärbecken)

Nach dem Anaerobbecken wird das Abwasser über ein Schneckenhebewerk in die eigentliche Belebungsanlage gefördert. Die Belebungsanlage besteht aus drei parallel betriebenen Kombibecken. Ein Kombibecken vereinigt jeweils ein Belebungsbecken mit je 10.000 m³ Rauminhalt und das dazugehörige Nachklärbecken. Im Belebungsbecken erfolgt die Belüftung des Abwasser-Schlamm-Gemisches zum Abbau der Verschmutzung durch die Mikroorganismen.

 

Nachklärung

Im Inneren des Kombibeckens befindet sich das Nachklärbecken. Hierein gelangt das Belebtschlamm-Wasser-Gemisch nach dem biologischen Reinigungsprozess. Im Nachklärbecken erfolgt die Trennung des Gemisches durch Absetzen des Belebtschlammes.

 

Weitgehende Abwasserbehandlung – Flockungsfiltration

In der Flockungsfiltration wird dem biologisch gereinigten Abwasser zunächst Fällungsmittel zugegeben, um die noch im Abwasser enthaltenen gelösten und feindispersen Stoffen auszufällen. Danach wird das Abwasser über Raumschichtfilter mit Kiesschüttung und automatischer Rückspülung geleitet, um die ausgefällten Stoffe abzutrennen.

 

Bei der mechanischen Reinigung werden aus dem Abwasser in erster Linie die nicht gelösten, festen Stoffe entfernt. In der biologischen Stufe des Klärwerkes entzieht man dem Abwasser mit Hilfe spezieller Bakterien die gelösten Verunreinigungen (Kohlenstoff, Phosphor und Stickstoff). Der Klärschlamm wird landwirtschaftlich genutzt.